Hintergrund und zielsetzung :
Das vom European Policy Centre initiierte Projekt Moving EuropE Together (MEET) ist als dezentralisierte Veranstaltung ein Teil der Konferenz über die Zukunft Europas. Das vom Europäischen Parlament und der Baudoin-Stiftung finanzierte Projekt bringt ein Netzwerk von sechs europäischen Organisationen zusammen, um lokale Bürgeragoras in sieben Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (Deutschland, Frankreich, Rumänien, Dänemark, Griechenland, Belgien, Irland) zu organisieren.
Das Ziel des Projekts besteht darin, die Stimme der aus den Städten weitab der europäischen Metropolen stammenden Bürger im Prozess der Konferenz über die Zukunft Europas zu stärken. Denn trotz ihrer partizipativen Absichten spielt sich die Konferenz nicht auf den lokalen Ebenen ihrer Mitgliedsstaaten ab. Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, dass auch diese Gebiete an der Debatte über die Zukunft Europas teilnehmen, indem sie ihre Einwohner mobilisieren, damit ihre Stimme gehört wird. Darüber hinaus soll das Projekt einen Raum für den Dialog zwischen den Bürgern und ihren Europaabgeordneten eröffnen, die der breiten Öffentlichkeit oft nicht bekannt sind.
„Der Aufbau Europas, die europäischen Institutionen und die Rolle Europas in unserem Alltag sind den meisten Bürgern nach wie vor unbekannt, was Gerüchte, Fantasien und falsche Vorstellungen nährt. Desinformation trägt zur Ablehnung Europas und möglicherweise zur mangelnden Beteiligung an den Europawahlen bei.“
Eine Teilnehmerin der französischen Agora über die Zukunft der europäischen Demokratie.
AUFGABENSPEKTRUM :
Als Koordinator der Agoras in Frankreich und Deutschland lässt sich die Rolle von Missions Publiques innerhalb dieses Projekts in sieben Phasen unterteilen:
Umsetzung des strategischen Rahmens gemäß den mit dem European Policy Centre und seinen Partnern festgelegten Modalitäten: Missions Publiques hat sich aktiv bei der Konzeption eines strategischen Rahmens des Projekts an der Seite des EPC und seiner Partner im Rahmen einer Reihe von Netzwerktreffen eingebracht.
Definition und Umsetzung der Kooperationsrahmens: Missions Publiques entwickelte eine enge lokale Kooperation mit zwei Partnerstädten, Osnabrück (Deutschland) und Angers (Frankreich), um die deutsch-französische und transnationale Dimension des Projekts zu stärken.
Design des deliberativen Prozesses: Missions Publiques entwarf einen zweisprachigen deliberativen Prozess. In enger Zusammenarbeit mit den Partnerstädten wählten wir seinen thematischen Ansatz, entwarfen seine Methodik und legten die Modalitäten für die Rekrutierung der Teilnehmer fest.
Moderation der Panels: Missions Publiques übernahm die Moderation der Agoras in deutscher und französischer Sprache.
Erstellung und Verbreitung der Bürgerempfehlungen: Im Anschluss an die vier Agoras erstellte Missions Publiques einen Bericht mit zu den Bürgerempfehlungen. Darüber hinaus wurden die Empfehlungen auf der mehrsprachigen Plattform der Konferenz über die Zukunft Europas veröffentlicht. Außerdem organisierte Missions Publiques eine öffentliche Veranstaltung, bei der die Empfehlungen mit Experten, wichtigen Akteuren und Vertretern des Plenums der Konferenz diskutiert wurden.
Evaluation: Missions Publiques verantwortete eine enge Berichterstattung, die eine wissenschaftliche Bewertung des Projekts ermöglicht, die vom European Policy Center durchgeführt wird.
Externe Kommunikation: Missions Publiques übernahm die externe Kommunikation zu den Agoras in Frankreich und Deutschland in enger Zusammenarbeit mit den Partnerstädten.
Missions Publiques organisierte die Durchführung der vier Agoras im Februar 2022. 40 französische und deutsche Bürger im Alter zwischen 15 und 82 Jahren diskutierten einen Tag lang gleichzeitig auf Zoom ihre Ideen zu den Themen „Zukunft der Demokratie“ und „Zukunft der europäischen Jugendpolitik“.
Zu Beginn informierten die anwesenden Europaabgeordnete die Bürgerinnen und Bürger über die aktuellen Herausforderungen in diesen Themenbereichen. Anschließend entwickelte jede Agora eine gemeinsame politische Vision und identifizierte wichtige politische Prioritäten. Im Anschluss erarbeiteten sie konkrete politische Empfehlungen. Zum Schluss wurden die Ergebnisse mit der Partnerstadt und den Europaabgeordneten diskutiert.
Im März 2022 organisierte Missions Publiques eine öffentliche Veranstaltung, bei der die Empfehlungen mit Experten, wichtigen Schlüsselakteuren und Plenumsvertretern der Konferenz zur Zukunft Europas diskutiert wurden, um sicherzustellen, dass die politischen Empfehlungen berücksichtigt werden.
IN ZAHLEN :
ERGEBNIS :
Die Ergebnisse wurden bei einer öffentlichen Veranstaltung mit anschließender Diskussion mit Experten, Praktikern und Vertretern des Plenums der Konferenz über die Zukunft Europas vorgestellt. Dadurch wurde eine direkte Verbindung zwischen unserer dezentralen Veranstaltung und dem Plenum der Konferenz über die Zukunft Europas hergestellt, so dass die Ergebnisse berücksichtigt werden konnten.
Darüber hinaus wurden die Ergebnisse auf der mehrsprachigen Plattform der Konferenz über die Zukunft Europas hinterlegt. Sie werden in den Gesamtbericht der Konferenz einfließen, der den europäischen Institutionen im späten Frühjahr vorgelegt werden soll.
MEHRWERT :
Der Mehrwert des MEET-Projekts lässt sich in drei Schlüsselpunkten beschreiben:
Erstens sollen die MEET-Agoras die Stimme der Bürger fernab der europäischen Metropolen im Prozess der Konferenz über die Zukunft Europas stärken.
Zweitens: Der breiten Öffentlichkeit oft unbekannt, beraten im Rahmen des Projekts Europaabgeordnete und Bürger gemeinsam. Das Projekt demonstriert die Synergien, die zwischen der traditionellen repräsentativen Demokratie und der partizipativen Demokratie in einem deliberativen Prozess entstehen können, der auf einem kooperativen Ansatz beruht.
Drittens ermöglicht unser Ansatz eine Anerkennung der deutsch-französischen Städtepartnerschaften, die aktiv zum Aufbau eines bürgernahen Europas vor Ort beitragen. Das Projekt zeigt, dass sie in der Lage sind, den Weg für eine greifbare Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger zu ebnen, sich an der europäischen Debatte zu beteiligen.